Acht von zehn Eigenheimen werden in Deutschland in Massivbauweise gebaut. Ob Porenbeton, Ziegel, Leichtbeton oder Kalksandstein, Massivhäuser bieten trotz der längeren Bauzeit und der höheren Kosten viele Vorteile. Die verwendeten Baustoffe unterscheiden sich durch ihre Druckfestigkeit, Wärmedämmung, Schallschutzeigenschaften, ihr Wärmespeichervermögen sowie durch die Rohdichte. Sie können aber auch kombiniert verbaut werden. Beim Bau von Massivhäusern werden häufig auch Fertigteile eingesetzt, etwa für bestimmte Wandteile, Balkone, Treppen und Dachelemente. Massivhäuser werden ansonsten an Ort und Stelle inklusive Fundament oder Keller von Grund auf errichtet.
Langlebigkeit und Wertbestand
Da Massivhäuser ein hohes Gewicht aufweisen, muss ein Absinken des Erdreichs durch den Guss eines Fundaments oder den Bau eines Kellers verhindert werden. Ein Keller erhöht zwar die Baukosten um rund 10 Prozent, doch ergibt sich durch ihn nicht nur eine Wertsteigerung der Immobilie, sondern es können bis zu 40 Prozent Raumfläche dazugewonnen werden. Massivhäuser zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und Wertbeständigkeit aus. Verglichen mit einem Fertigteilhaus, besitzt ein Massivhaus auch nach 30 Jahren noch seinen Wert. Die Nutzbarkeit erstreckt sich über Generationen. Preislich liegt die Errichtung eines Massivhauses weit über den Kosten eines Fertigteilhauses. Bauherren können sich jedoch entscheiden, ob sie ihr massives Eigenheim schlüsselfertig von Anbieter ausführen lassen oder die Baukosten durch Mithilfe senken möchten. Sie ist sowohl beim Rohbau wie beim Innenausbau möglich. Durch Eigenleistungen lässt sich viel Geld sparen, ein weiterer Vorteil des Massivhauses. Im Gegensatz zum Fertigteilhaus lassen sich auch Änderungen und Umbauten leichter durchführen, das gilt auch für spätere Sanierungsmaßnahmen.
Materialwahl
Der Ziegelstein ist wohl der älteste Baustein. Er besitzt eine sehr hohe Wärme- und Schalldämmung und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Die Wärmedämmung kann noch erhöht werden, wenn Ziegel Verwendung finden, denen porenbildende Substanzen beigemengt wurden oder Hohlziegel, deren Hohlräume gefüllt werden. Eine gute Wärmedämmung besitzt auch Porenbeton, der sich als Leichtgewicht unter den Baumaterialien erweist. Er setzt sich aus Quarzsand, Kalk und Zement zusammen mit einer Beimischung aus Aluminiumpulver zur Porenbildung. Sehr gute Schalldämm- und Brandschutzeigenschaften weist Kalksandstein auf. Beim Bau mit Kalksandstein ist jedoch eine zusätzliche Wärmedämmung notwendig. Er besitzt auch eine hohe Druckfestigkeit, sodass selbst dünne Wände aus Kalksandstein tragende Funktionen erfüllen können. Auch Leichtbausteine weisen große wärme- und schalldämmende Eigenschaften auf, die Druckfestigkeit ist jedoch geringer. Aber gleichgültig, auf welches Material die Wahl fällt oder ob die Baumaterialien kombiniert werden, Behaglichkeit und ein gutes Raumklima sind in jedem Fall gegeben. Durch die Langlebigkeit und Beständigkeit bleibt der Wohnkomfort auch für spätere Generationen erhalten.